BURNOUT

Die Geschichte handelt von Ian, einem Klassenlehrer, und Valeria, einer Schülerin aus seiner Klasse. Beide haben mit privaten und beruflichen Schwierigkeiten zu kämpfen, bis sie immer mehr in ein Burnout schlittern.

Die Abschlussklassen wollen mit Lehrerin Michèle Bachmann einen professionellen Spielfilm produzieren.

Lehrerin Michèle Bachmann wird von allen Seiten bestürmt. Schülerinnen und Schüler haben Fragen, wollen eine Bestätigung, zeigen ihre fertigen Arbeiten. In einem Zimmer richtet ein Mädchen eine schwenkbare Kamera ein, in einem anderen Raum flechten sich zwei Mädchen die Haare und im PC-Raum tüfteln zwei Jungs an ihrer Projektarbeit herum.
Es sind die Anfänge eines grossen Filmprojekts, das im Jahr 2018 realisiert und dann – wenn alles so klappt, wie es soll – im Frühling 2019 vorgeführt wird. Die 21 Mädchen und 5 Knaben der Abschlussklassen der Bezirksschule Windisch erarbeiten zurzeit eigene Projekte, die aber allesamt mit dem übergeordneten Projekt – dem Spielfilm zum Thema «Burnout» – zugutekommen. Die einen setzen sich mit Kameras auseinander, die anderen mit Frisuren und Kostümen wiederum andere mit Drehbüchern.

Apropos Drehbuch: Jenes zum Spielfilm haben die Schüler gemeinsam erarbeitet. Die Schlussversion stammt von Michèle Bachmann, von der auch die Idee zum Projekt kommt. «Im Theaterkurs haben wir immer wieder Kurzfilme gedreht», sagt sie, die auch in ihrer Freizeit unter ihrem Künstlernamen Michèle Dee gerne Filme dreht und schneidet. «Und weil wir jetzt einen so genialen Abschlussjahrgang haben, dachte ich mir, dass dieses Spielfilmprojekt mit diesen Klassen klappen kann.»

Burnout ist das Filmthema

Der Film handelt von einem Lehrer und einer Schülerin, die beide kurz vor ein Burnout kommen. In einer Umfrage unter den Schülern und im Lehrerkollegium hat sich ergeben, dass das Thema Stress die grösste Herausforderung für Lehrer, aber auch für Schüler ist, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Die beiden Geschichten sind verbunden, unter anderem sucht die Schülerin Hilfe bei ihrem Lehrer. Es entsteht ein spannender Generationen-Dialog. Nicht nur im Film selber, sondern durch das Projekt auch ganz real an der Bezirksschule selber unter den Lehrern und den Schülern. (jam)
Profis coachen die Schüler

Das Ziel ist ein 90- bis 120-minütiger Spielfilm, der an der Bezirksschule Windisch gedreht wird – alles nach professionellem Standard. Die Schülerinnen und Schüler werden vor und hinter der Kamera zum Einsatz kommen. Sie übernehmen Rollen im Film, sind aber auch für die Kostüme, das Make-up, die Kamera- oder Tonassistenz zuständig. Damit der Spielfilm tatsächlich professionell wird, zieht Michèle Bachmann Profis aus der Filmbranche bei, beispielsweise für die Kamera- und Lichttechnik.

Die Profis werden dabei aber auch die Schüler coachen und ihr Wissen weitergeben. Michèle Bachmann wird mit der Regie, der Schülerbetreuung und vor allem auch mit der Postproduktion beschäftigt sein. Eine riesige Arbeit für die Lehrerin. «Für vieles investiere ich natürlich meine Freizeit», sagt sie. «Aber das ist in Ordnung, ich mache das gerne.» Die Schülerinnen und Schüler übrigens arbeiten freiwillig am Spielfilmprojekt. Weil von allen Schülern Foto- und Filmaufnahmen entstehen und einige auch einen Teil ihrer Freizeit dafür investieren, brauchte es schon frühzeitig die Erlaubnis der Eltern.

Die grösste Herausforderung für Michèle Bachmann ist die Koordination «all dieser im Moment noch losen Fäden». Das Projekt müsse am normalen Unterricht vorbeigehen, alle am Film beteiligten Leute müssten irgendwie zusammengebracht und die vielen unterschiedlichen Arbeiten verteilt und verschiedenen Personen zugewiesen werden.

Premiere im Herbst 2019

Eine Herausforderung sind auch die Finanzen. Der normale Projektunterricht läuft über das Schulbudget, darunter gehen beispielsweise die Workshops mit den Profis aus der Filmindustrie. Alles, was mit dem Dreh, mit Requisiten und auch mit der Anstellung der Profis zu tun hat, muss unabhängig vom Schulbudget finanziert werden. «Wir haben einige Stiftungen angefragt», sagt Michèle Bachmann.

«Zudem erhoffen wir uns einen Zustupf aus dem Kulturfonds.» Weiter soll im Januar ein Crowdfunding initiiert werden. Bis dahin soll ein genaueres Budget aufliegen. «Eine Kalkulation nach Richtlinien vom Schweizer Filmverband hat aufgezeigt, dass es ein Minimalbudget von 100'000 Franken braucht», sagt Michèle Bachmann. «Das ist natürlich eine Idealvorstellung für uns.» Sie gehe nicht davon aus, dass sie mit einem solchen Betrag rechnen kann.

Um solche Dinge müssen sich die Schülerinnen und Schüler keine Sorgen machen. Sie arbeiten fleissig an ihren Laptops, schreiben die Arbeitsschritte auf und verwirklichen ihre Kleinprojekte. Kleinprojekte, die im Frühling 2019 in einem einzigen grossen Projekt sichtbar sein werden. Dann, wenn die Premiere des Spielfilms im «Odeon» stattfindet.

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